Beim Arbeitsschutzmanagement nach ISO 45001 geht es darum, Arbeitsunfälle, Berufskrankheiten und damit einhergehend Fehlzeiten zu vermeiden sowie Kosten zu reduzieren. Neben zahlreichen Gesetzen, die den Arbeits- und Gesundheitsschutz thematisieren, hat auch die Managementnorm ISO 45001 das Ziel, den Arbeitsschutz nachhaltig in die Unternehmensstrukturen zu integrieren. Die Norm beschreibt die gute Praxis beim Aufbau eines Arbeitsschutzmanagementsystems (AMS). In der Norm heißt dieses Managementsystem für Sicherheit und Gesundheit am Arbeitsplatz (SGA). Sie kann als Leitfaden dienen und als Grundlage für eine Konformitätsbewertung genutzt werden. Die Norm regelt nicht den betrieblichen Arbeitsschutz. Das machen Gesetze, Verordnungen und das Regelwerk der Unfallversicherungsträger. Der ISO 45001 (ehemals BS OHSAS 18001) kommt also eine ergänzende Rolle zu. Sie kann Organisationen bei der Erfüllung rechtlicher Pflichten unterstützen.
Wichtig ist dabei zu verstehen, dass Arbeitsunfälle auch immer einen Verlust der ökonomischen Effizienz bedeuten. Denn jeder Unfall stört die betrieblichen Abläufe und damit auch die Wertschöpfung. Es ist also von zentraler Bedeutung, dass der Arbeitsschutz in die betrieblichen Prozesse integriert wird. Dies findet sich auch in den Anforderungen der Norm wieder.
Was ist die Definition für ein Arbeitsschutzmanagementsystem?
Ein Arbeitsschutzmanagementsystem ist ein Instrument zur systematischen Umsetzung von Arbeitsschutzmaßnahmen sowie deren Einbindung in die betrieblichen Prozesse. Dieses soll arbeitsbedingte Unfälle vermeiden und die Sicherheit und Gesundheit der Beschäftigten sicherstellen. Die systematische und planvolle Herangehensweise besteht dabei im Wesentlichen aus der Festlegung von einer Aufbau- und Ablauforganisation.
Unter der Aufbauorganisation versteht man, dass für arbeitsschutzrelevante Tätigkeiten die Verantwortlichkeiten, Zuständigkeiten und Befugnisse festgelegt werden. Hier müssen Sie also überlegen, wer für die Einleitung und Umsetzung arbeitsschutzrelevanter Prozesse zuständig ist. Als Beispiel sei hier die Durchführung einer Gefährdungsbeurteilung zu nennen. Mit der Ablauforganisation legen Sie anschließend fest, wie die Ausführung von arbeitsschutzrelevanten Tätigkeiten erfolgt. Bei dem Beispiel der Gefährdungsbeurteilung müssen Sie beispielsweise bestimmen, ob die Gefährdungsbeurteilung mittels Betriebsbegehungen, Mitarbeiterbefragung oder sicherheitstechnischer Überprüfung von Arbeitsmitteln erfolgt. Die Ablauforganisation unterliegt dabei dem sogenannten PDCA-Zyklus.
Was ist ein SGA Managementsystem?
In der ISO 45001 wird der Begriff Managementsystem für Sicherheit und Gesundheit am Arbeitsplatz verwendet. Dabei wird allerdings klargestellt, dass SGA gleichbedeutend ist mit Arbeitsschutz. Die Verwendung des Begriffs Arbeitsschutzmanagement System ist also ebenso normkonform. Die Begriffe aus der Norm zu verwenden ist sowieso kein Bestandteil der Arbeitsschutzanforderungen.
Welche Vorteile ergeben sich durch Arbeitsschutzmanagement nach ISO 45001?
Mithilfe eines erfolgreich eingeführten Arbeitsschutzmanagements ergeben sich zahlreiche Vorteile und Chancen für Ihr Unternehmen. Wenn Sie die gute Praxis, wie sie die ISO 45001 vorgibt, umsetzen, schützen Sie sich im Zweifelsfall vor dem Vorwurf des Organisationsverschuldens. Durch die systematische Umsetzung geltender Rechtsvorschriften erlangen Sie dadurch eine höhere Rechtssicherheit. Zudem sorgen Sie dafür, dass der Arbeits- und Gesundheitsschutz in die Geschäftsprozesse integriert wird. Somit läuft er nicht mehr neben der eigentlichen Arbeit, sondern ist stattdessen fest mit dieser verbunden.
Gleichzeitig werden sowohl Führungskräfte, als auch die Beschäftigten in die Pflicht genommen, sich aktiv am Arbeitsschutz zu beteiligen. Die Einbindung der Mitarbeiter fördert zudem die Motivation und Leistungsbereitschaft. Ein weiterer Vorteil liegt außerdem in der Einsparung von Kosten. Denn durch die Verhütung von Unfällen und Berufskrankheiten minimieren Sie Ausfallzeiten und damit verbundene Kosten. Durch die Zertifizierung nach ISO 45001 erhalten Sie auch einen Wettbewerbsvorteil gegenüber Organisationen, die keine Zertifizierung vorweisen.
Welche Ziele hat das Arbeitsschutzmanagement?
Für jedes Unternehmen ist von zentraler Bedeutung, die Gesundheit der Mitarbeiter zu schützen. Dass es im Bereich Arbeitssicherheit Handlungsbedarf gibt, zeigen die immer noch hohen Zahlen an arbeitsbedingten Unfällen und Erkrankungen. Weltweit gibt es beispielsweise ca. 2,78 Mio. arbeitsbedingte Todesfälle pro Jahr. Die Kosten für arbeitsbedingte Erkrankungen, Verletzungen und Todesfälle betragen 2.990 Milliarden US-Dollar bzw. 3,94 Prozent des globalen Bruttoinlandsprodukts (Quelle: International Labour Organization (ILO) 2017).
Mithilfe eines Arbeitsschutzmanagement Systems sollen durch eine systematische und geplante Herangehensweise Arbeitsschutzmaßnahmen in die Abläufe des Unternehmens integriert werden, um die Unfallzahlen zu verringern. Die Grenzen und der Anwendungsbereich des AMS werden vom Unternehmen definiert. Die Konformität mit der Norm kommt allerdings nur zustande, wenn innerhalb des Anwendungsbereichs alle Anforderungen der Norm erfüllt werden.
Was sind die wichtigsten Anforderungen an Ihr Arbeitsschutzmanagementsystem?
In den Abschnitten 4-10 der ISO 45001 finden Sie die Anforderungen der Norm zum Arbeitsschutzmanagement. Im Folgenden erklären wir Ihnen, welche dies sind und was Sie beachten müssen. Zudem erläutern wir den Zusammenhang mit den Phasen des PDCA-Zyklus.
Abschnitt 4 – Kontext der Organisation
Die Implementierung und ständige Verbesserung eines Arbeitsschutzmanagement Systems erfordern einiges an Zeit und Ressourcen. Daher sollte diese eine gut durchdachte und strategische Entscheidung sein. Die Norm fordert dazu in den Abschnitten 4.1 und 4.2, dass Sie Ihr betriebliches Umfeld analysieren. Dabei müssen Faktoren bestimmt werden, welche sich auf die Funktionsweise des Systems auswirken können. Zudem müssen beabsichtigte Ergebnisse und relevante Forderungen und Erwartungen von interessierten Parteien ermittelt werden. Bei der Bestimmung des Anwendungsbereichs sind diese Faktoren sowie betriebliche Tätigkeiten miteinzubeziehen.
Abschnitt 5 – Führung und Beteiligung der Beschäftigten
Die Rechenschaftspflicht und Verantwortung für das Funktionieren des SGA Managementsystems liegt bei der obersten Leitung. Sie muss also sichere Arbeitsplätze bereitstellen und Verletzungen sowie Erkrankungen vorbeugen. Zudem muss eine ständige Verbesserung des Systems erreicht und eine entsprechende Kultur im Unternehmen gefördert werden. Diese Absichten werden in einer SGA Politik bzw. Arbeitsschutzpolitik festgehalten. Eine Dokumentation dieser muss erfolgen und im Unternehmen bekannt gegeben werden. Ebenso festgelegt, dokumentiert und kommuniziert werden müssen die Befugnisse und Verantwortlichkeiten innerhalb des Arbeitsschutzmanagement Systems.
Abschnitt 6 – Planung
Die Planung von Maßnahmen zum Umgang mit Risiken und Chancen und dem Erreichen von Zielen muss stattfinden. Diese Risiken und Chancen können sich aus den Faktoren ergeben, welche bei der Analyse des Umfeldes festgestellt wurden. Zudem können sie sich aus der Gefährdungsbeurteilung sowie weiteren zu berücksichtigenden Anforderungen ergeben. Außerdem müssen Sie festlegen, welche Ziele Sie zur Verbesserung des Arbeitsschutzmanagement Systems und dessen Leistung verfolgen und wie Sie diese erreichen wollen.
Abschnitt 7 – Unterstützung
Die ISO 45001 stellt Anforderungen daran, die geplanten Maßnahmen durchzuführen. Sie stellt zudem weitere Anforderungen an die Durchführung. Dazu gehört die Bereitstellung benötigter Ressourcen und die Ermittlung der notwendigen Kompetenzen. Der Erwerb und die Dokumentation dieser ist zudem notwendig. Außerdem ist die Förderung des Bewusstseins Ihrer Mitarbeiter in Bezug auf den Arbeitsschutz wichtig. Dabei ist auch die Sicherstellung der erforderlichen Kommunikation von Bedeutung. Zudem ist die Erstellung und Lenkung benötigter Dokumente erforderlich.
Abschnitt 8 – Betrieb
Die wichtigen Prozesse des Arbeitsschutzes zur Reduzierung von Risiken müssen geplant und gesteuert werden. Dabei muss das Änderungsmanagement und die Regelungen zur Beschaffung mit eingeschlossen sein. An die Lenkung ausgegliederter Prozesse werden hier besondere Anforderungen gestellt.
Abschnitt 9 – Bewertung der Leistung
Sie müssen festlegen, was sie messen und überwachen müssen um die Leistung zu analysieren und zu bewerten. Zudem müssen Sie festlegen, wie und wann die Analyse und Bewertung der Ergebnisse stattfindet. Ebenso gehört die Bewertung der Einhaltung der gesetzlichen Vorschriften und anderen Anforderungen in definierten Abständen dazu. Die Durchführung interner Audits und der Managementbewertung muss ebenfalls regelmäßig erfolgen.
Abschnitt 10 – Verbesserung
Es ist notwendig, dass festgestellte Mängel analysiert und abgestellt werden. Im Anschluss müssen Sie prüfen, ob es ein Auftreten ähnlicher Mängel gab oder ob solche auftreten könnten. Zudem müssen Sie prüfen, ob eine Maßnahme zur Korrektur nötig ist. Falls ja, müssen Sie die Umsetzung dieser veranlassen sowie deren Wirksamkeit bewerten. Ebenso zur ständigen Verbesserung gehört das Etablieren und Fördern einer SGA Kultur innerhalb des Unternehmens.
Welche Ausbildung benötigen Sie für Ihr Arbeitsschutzmanagement nach ISO 45001?
Mit unseren Schulungen zum Arbeitsschutzmanagement machen wir Sie fit für die Einführung oder laufende Betreuung und Weiterentwicklung Ihres Arbeitsschutzmanagementsystems. Mit unserer modularen Qualifizierung können Sie mit dem Lehrgang Basiswissen ISO 45001 in die Grundlagen der Arbeitsschutzmanagement Norm einsteigen oder sich zum Internen Auditor ISO 45001, Managementbeauftragten für Arbeitsschutz oder externen Auditor ausbilden. Hier finden Sie eine Übersicht zu unserem Gesamtangebot. Viele unserer Schulungen sind bereits als E-Learning Kurs verfügbar und können zudem direkt im Unternehmen oder daheim durchgeführt werden.
Sie wünschen sich ein auf Ihre Bedürfnisse ausgerichtetes Seminar in Ihrem Unternehmen? Mit unseren Inhouse Schulungen kommen wir zu Ihnen und schulen Sie zu Ihrem Wunschthema. Gerne stehen wir Ihnen auch bei der Einführung und Zertifizierung Ihres Managementsystems beratend zur Seite – sprechen Sie uns einfach an.
Wie ist die Norm DIN EN ISO 45001 aufgebaut?
Seit der Umstellung von der BS OHSAS 18001 auf die ISO 45001:2018 richtet sich der Aufbau der Arbeitsschutznorm nun nach der High Level Structure (kurz HLS). Diese legt für neue und überarbeitete Normen eine gemeinsame Grundstruktur, identische Textbausteine und gemeinsame Begriffe und Definitionen fest. Das hat den Vorteil, dass ein geringerer Aufwand bei der Integration und Pflege mehrerer Managementsysteme anfällt. Zudem werden Widersprüche zwischen Managementsystemen vermieden und interne sowie externe Audits erleichtert. Des Weiteren zeigen Mitarbeiter mehr Verständnis und Akzeptanz, wenn gleiche Dinge in den Normen auch gleich heißen. Diese Struktur der HLS und der ISO 45001 gliedert sich dabei in 10 Hauptabschnitte, welchen weitere Unterabschnitte zugeordnet werden:
- Anwendungsbereich
- Normative Verweisungen
- Begriffe
- Kontext der Organisation
- Führung
- Planung
- Unterstützung
- Betrieb
- Bewertung der Leistung
- Verbesserung
Die Anforderungen an ein Arbeitsschutzmanagement System finden Sie in den zentralen Abschnitten 4 bis 10. Die Abschnitte richten sich dabei nach dem PDCA Zyklus und dessen Phasen Plan, Do, Check und Act. Da alle neuen beziehungsweise revidierten Managementnormen dem Aufbau der HLS folgen, ist die Abbildung von integrierten Managementsystemen nun vereinfacht. Dadurch können Sie nun Ihr Arbeitsschutzmanagement System einfacher mit Ihrem Qualitätsmanagementsystem nach ISO 9001 oder dem Umweltmanagementsystem gemäß ISO 14001 verbinden.
Der Weg zur ISO 45001:2018
Arbeitsschutzmanagement gibt es seit Langem. Der britische Standard BS 8800 beispielsweise erschien bereits 1996. In Deutschland erschien 1998 das bayerische Occupational Health- and Risk-Managementsystem. Die ISO entschied sich 1996 jedoch gegen die Einführung einer Norm für Arbeitsschutzmanagementsysteme. Auch Deutschland war skeptisch. 1999 wurde in einem Eckpunktepapier des Arbeitsministeriums, der Arbeitsbehörden und der Träger der Unfallversicherung zur Entwicklung von Arbeitsschutzmanagement Systemen gesagt, dass diese freiwillig sein müssen und eine Zertifizierung durch Dritte nicht erwünscht sei.
1999 veröffentlichte eine von Zertifizierungsstellen initiierte Projektgruppe die OHSAS 18001. Eine zweite Fassung der OHSAS 18001 erschien 2007 und wurde zu einem britischen Standard. Im selben Jahr entschied sich die ISO erneut gegen eine Norm für Arbeitsschutzmanagementsysteme. Aber 2011 hatten bereits 127 Länder (meist auf OHSAS basierende) Vorgaben für Arbeitsschutzmanagementsysteme eingeführt, der Bedarf war unübersehbar. 2013 beschloss die International Organization für Standardization anschließend die Entwicklung der ISO 45001 als internationale Norm für SGA Managementsysteme. Nachdem der erste Entwurf im Jahr 2016 noch keine ausreichende Zustimmung durch die nationalen Mitglieder der ISO erhalten hat, hat ein zweiter Entwurf (in deutscher Sprache als EN DIN ISO 45001:2017-06 veröffentlicht) dieses geschafft. So konnte über den Schlussentwurf (FDIS) vom November 2017 am 12.3.2018 die fertige Norm ISO 45001:2018 veröffentlicht werden.
Der PDCA-Zyklus der Norm ISO 45001
Der PDCA-Zyklus ist ein iterativer Kreislauf und eines der Basiselemente aller modernen Managementsysteme. Daher ist er auch für ein Arbeitsschutzmanagement System nach der ISO 45001 von Bedeutung. Der PDCA Zyklus besteht aus den einzelnen Phasen Plan, Do, Check und Act. In der ersten Phase, der Planungsphase müssen Sie arbeitsschutzrelevante Tätigkeiten planen. Anschließend führen Sie in der Durchführungsphase die geplanten Tätigkeiten entsprechend der Planung durch. „Check“ bedeutet „Überwachung“ und steht für die Überprüfung der Wirksamkeit der geplanten Tätigkeiten. Hier müssen Sie überprüfen, ob Sie die mit den Arbeitsschutzmaßnahmen ursprünglich verbundenen Arbeitsschutzziele auch tatsächlich erreichen. Im Anschluss folgt die Phase „Act“, das Handeln und Verbessern. Hier wird im Falle einer Nichterreichung eines Zieles nach zu implementierenden Lösungen gesucht. Werden alle Ziele erreicht, werden die Maßnahmen standardisiert. Der Kreislauf beginnt danach von Neuem mit der Planungsphase.
Welche Vorlagen, Musterdokumente und Checklisten benötigen Sie für Ihr Arbeitsschutzmanagement?
Wir bieten Ihnen zahlreiche Checklisten und Mustervorlagen zur ISO 45001 und zum Arbeitsschutz an. Alle Vorlagen erhalten Sie in einem offenen Format, sodass Sie diese auf Ihre Bedürfnisse anpassen und direkt im Unternehmen verwenden können. Mehr Informationen finden Sie in unserer Rubrik der Musterdokumente ISO 45001.
Was ist eine Gefährdungsbeurteilung im Kontext der ISO 45001?
Unter dem Begriff Gefährdungsbeurteilung versteht man die systematische Ermittlung und Bewertung aller relevanten Gefährdungen, denen Mitarbeiter und Besucher bei ihren Tätigkeiten in einem Unternehmen ausgesetzt sind. Zudem umfasst diese die Ermittlung und Umsetzung gegebenenfalls notwendiger zusätzlicher Schutzmaßnahmen sowie die Bewertung derer Wirksamkeit. Die Erstellung von Gefährdungsbeurteilungen ist eine zentrale Aufgabe im Arbeitsschutzmanagement und daher auch im Arbeitsschutzgesetz verankert. Die Anforderungen dazu sind in mehreren Verordnungen zum Arbeitsschutzgesetz konkretisiert. Auch in der ISO 45001 ist die Gefährdungsbeurteilung zu finden. Im Unterabschnitt 6.1.2 fordert die Norm nämlich die Ermittlung von Gefährdungen und Bewertung von Risiken und Chancen.
Wie erfolgt die Erstellung einer Gefährdungsbeurteilung?
Hier stellen wir Ihnen die wesentlichen Schritte für die Erstellung einer Gefährdungsbeurteilung vor. So erhalten Sie einen Überblick über die zentralen Punkte, die Sie für eine erfolgreiche Ermittlung der Gefährdungen im Arbeitsschutzmanagement beachten sollten.
Vorbereiten:
Der erste wichtige Schritt ist die Vorbereitung. Hier legen Sie fest, wer die Gefährdungsbeurteilung durchführt. Im Anschluss daran erfassen Sie die Betriebsorganisation und definieren die Betrachtungseinheiten.
Ermitteln von Gefährdungen:
Im zweiten Schritt erfolgt die Ermittlung der für die Tätigkeit signifikanten Gefährdungen. Sie können dabei eine Liste von Gefährdungsfaktoren, wie sie die Berufsgenossenschaften zur Verfügung stellen, zur Hilfe nehmen.
Beurteilen der Gefährdungen:
An dieser Stelle bewerten Sie die ermittelten Gefährdungen auf eventuellen Handlungsbedarf, z.B. anhand normierter Schutzziele (rechtlicher Vorgaben) oder mit Bewertungshilfen (Leitmerkmalmethode, einfaches Maßnahmenkonzept Gefahrstoffe etc.).
Festlegen von Maßnahmen:
Anschließend werden Schutzziele bestimmt und Maßnahmen, um die Gefahren auf ein in den Schutzzielen definiertes akzeptables Maß zu begrenzen, definiert. Hierbei sollten Sie immer das STOP-Prinzip beachten.
Durchführen der Maßnahmen:
Damit die festgelegten Maßnahmen auch tatsächlich umgesetzt werden, müssen Sie Verantwortlichkeiten und Fristen definieren sowie die notwendigen Ressourcen bereitstellen. Dabei sollten Sie die Umsetzung der Maßnahmen überwachen. Hierbei helfen beispielsweise To-Do Listen oder die Etablierung von Berichtspflichten.
Überprüfen der Wirksamkeit:
Das Arbeitsschutzgesetz fordert, dass Organisationen nach der Durchführungskontrolle auch die Wirksamkeit der Maßnahmen prüfen. Dieser Punkt ist nicht mit der Prüfung der Umsetzung von Maßnahmen zu verwechseln. Um die Wirksamkeit zu beurteilen, können Sie sich an folgender Leitfrage orientieren: Wurde das Schutzziel erreicht?
Dokumentation der Ergebnisse:
Nach § 6 ArbSchG müssen mindestens das Ergebnis der Gefährdungsbeurteilung, die festgelegten Maßnahmen sowie das Ergebnis ihrer Überprüfung in Unterlagen ersichtlich sein.
Fortschreiben:
Eine Fortschreibung der Gefährdungsbeurteilung ist immer bei Änderungen der betrieblichen Gegebenheiten (insb. Umbauten, neue Arbeitsmittel, neue Arbeitsstoffe), Erkennen neuer Gefährdungen (Änderungen des Stands der Technik, Auftreten von Unfällen, arbeitsbedingten Erkrankungen etc.) erforderlich.
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